EC 390 Alfred Nobel   Hamburg Altona → Stockholm
EC 391 Alfred Nobel   Stockholm → Hamburg Altona

EC 490 Alfred Nobel   Hamburg Altona → Oslo
EC 491 Alfred Nobel   Oslo → Hamburg Altona

Zwischen 1987 und 1992 gab es im Eurocity-Netz eine tägliche Verbindung nach Skandinavien. Der Eurocity „Alfred Nobel“ verband als Nachtzug Hamburg mit der norwegischen bzw. der schwedischen Hauptstadt. Da der Zug nicht den üblichen EC-Standards entsprach, wurde er bereits 1992 wieder in einen gewöhnlichen D-Zug umgezeichnet und 1994 ganz eingestellt. Der letzte Zug verließ Stockholm am 28.August 1994. Eine Besonderheit ist die Tatsache, dass der Alfred Nobel keinen Speisewagen mitführte, obwohl das für Eurocity-Züge Standard war. Vermutlich wollte man eine Konkurrenz zur lukrativen Fährschiff-Gastronomie vermeiden. Der Laufweg des Zuges führte von Hamburg-Altona entlang der Vogelfluglinie über Kopenhagen nach Helsingborg. Dabei wurde der Zug zweimal über die Ostsee trajektiert: von Puttgarden nach Rødby und von Helsingør nach Helsingborg. Bereits zur Einschiffung in Helsingør wurde der Zug in zwei Teile nach Stockholm bzw. Oslo getrennt. Nach der Überfahrt ging ein Teil des Zuges als EC 390 weiter nach Stockholm, der andere Teil als EC 490 über Göteborg und der schwedisch-norwegischen Grenze bei Halden nach Oslo. Während der EC 390 weitgehend unverändert bis in die schwedische Hauptstadt fuhr, wurde der EC 490 unterwegs durch eine Anzahl schwedischer Sitzwagen ergänzt.

Wer den Zug heute im Modell nachbilden möchte, muss etwas Spürsinn und Geduld mitbringen, da leider nicht mehr alle benötigten Wagen und auch nicht mehr alle Loks in den aktuellen Programmen der Hersteller enthalten sind. Im Grunde waren aber alle Modelle irgendwann einmal erhältlich und lassen sich mit der entsprechenden Ausdauer sicher finden.

Die nachfolgende Zugzusammenstellung gilt für den Sommerfahrplan 1989. Zur besseren Übersicht werden die einzelnen Teilstrecken getrennt dargestellt. Es ist anzumerken, dass die Darstellung die planmäßige Zusammenstellung zeigt, in der Praxis gab es häufig mehr oder weniger große Abweichungen. So wurde insbesondere die Zahl der Liege- teilweise auch der Schlafwagen entsprechend der Saison nach oben oder nach unten angepasst. Der Alfred Nobel war bei Interrail-Touristen recht beliebt, deshalb mussten vor allem in den Sommerferien deutlich mehr Liegewagen eingestellt werden. Aber auch die in Schweden beigestellten Sitzwagen wichen häufig vom Plan ab. So war es nicht selten, dass anstelle eines 60er-Jahre Wagens ein Wagen der Bauart der 80er Jahre eingesetzt wurde und umgekehrt. Wer also Probleme hat, alle Wagen entsprechend der Liste zusammen zu  bekommen, kann hier durchaus abweichen. Wer kann schon nachweisen, dass es diese Kombination beim Vorbild nie gab. 

EC 390 Alfred Nobel Hamburg Altona 18:59 → Stockholm 21:15

1. Abschnitt: Hamburg → Helsingør

2. Abschnitt: Helsingborg → Stockholm

Flügelzug EC 490: Helsingborg → Oslo (Reihenfolge gilt für Helsingborg-Göteborg)

EC 391 Alfred Nobel Stockholm 17:48 - Hamburg Altona 8:50

1. Abschnitt: Stockholm → Helsingborg

Flügelzug EC 491: Oslo → Helsingborg (Reihenfolge gilt für Oslo-Göteborg)

2. Abschnitt: Helsingør → Hamburg

An Lokomotiven kamen die für die jeweilige Strecke typischen Loks zum Einsatz. Auf deutscher Seite wurde der Zug von Dieselloks der Br 218 (Fleischmann, Piko, Märklin) in Doppeltraktion gezogen. Auf dänischer Seite kamen Dieselloks der Baureihen Mz (Lima, Electrotren, Roco) oder ME (Heris) zum Einsatz. In Schweden kamen in den ersten Jahren in erster Linie Elektroloks der Reihe Rc2 (Märklin, Fleischmann, Lima, Roco, Jeco) vor den Zug, teilweise in Doppeltraktion. Auf der Strecke nach Stockholm ist prinzipiell auch die Baureihe Rc3 (Märklin, Roco) denkbar. In den spätern Jahren waren hauptsächlich Rc5 oder Rc6 (Roco) vor dem Zug. Der EC 490 wurde nach dem Kopfmachen in Göteborg mit einer norwegischen Lok bis nach Oslo befördert. Hier dürfte hauptsächlich die Baureihe El16 (Roco) gefahren sein, aber auch die Reihen El11 (NMJ) bzw El13 (Lima, NMJ) sind denkbar.

Bemerkungen zur Modellnachbildung:

Die SJ Bauarten AB3, B1 und B5 gehören zur Bauform der 60er-Jahre-Wagen. Solche Wagen waren von Lima in 1:87 und von Märklin im Längenmaßstab 1:100 erhältlich. Zu beachten ist, dass die einzelnen Gattungen dieser Bauform unterschiedliche Fensteranordnungen besitzen, was bei den Modellen von Lima und Märklin leider nur teilweise berücksichtigt wurde. Der Lima Wagen ist von der Fensteranordnung her ein A2, von Märklin gibt es einen AB3 und einen B1, alle anderen Wagenbauarten sind im Modell jeweils falsch. Mittlerweile gibt es auch die sehr schönen und absolut vorbildgerechten Wagen von NMJ. Der schwedische Liegewagen BC2KT ist leider nicht als Modell erhältlich. Es gab mal einen Bausatz von UGJ, der ist aber schon seit langem vergriffen und auch gebraucht kaum zu bekommen. Aber nachdem dieser Wagen nur auf einer kurzen Teilstrecke im Einsatz war, ist sein Fehlen sicher zu verschmerzen. Wer den Zug im Längenmaßstab 1:100 nachbilden möchte, muss den 80er-Jahre Wagen B7 durch einen Wagen der 60-er Jahre (B1 oder B5) ersetzen, da es 80er Jahre Wagen nur von Roco in 1:87 gibt. Aber auch die Freunde von 24cm-Blechwagen müssen nicht völlig auf den Alfred Nobel verzichten, zumindest nicht für den Laufweg Hamburg-Stockholm. Märklin hat zwar nie einen Liegewagen angeboten, der Bcm hat aber denselben Wagenkasten, wie der Sitzwagen Büm und den gab es unter der Nummer 4112. Ob man den Wagen umbeschriftet oder so einsetzt wie er ist, kann dabei jeder selbst entscheiden.

Zur Farbgebung ist zu bemerken, dass die SJ ab 1989 die Farbgebung der Wagen von braun auf blau umgestellt hat. Ein Mix aus Wagen mit beiden Farbgebungen ist für die Übergangszeit durchaus vorbildgerecht. Für die DB-Wagen gilt: Liegewagen waren ausschließlich ozeanblau/beige, die Schlafwagen meistens blau, manchmal aber auch rot. 

Aufgrund lückenhafter Unterlagen mussten wir die Informationen über diesen Zug aus unterschiedlichen Quellen zusammenpflücken. Wir können daher keine Garantie dafür übernehmen, dass alle dargestellten Daten vollständig und korrekt sind. Korrekturen und Ergänzungen sind deshalb jederzeit willkommen.